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"In Frankfurt ist kein Platz für Hass und Ausgrenzung"

... so Stadtdekan Holger Kamlah in seiner Rede auf dem Römerberg am 20. Januar 2024.

Mehrere Zehntausend Menschen hatten sich zu einer Kundgebung "Demokratie verteidigen - Frankfurt gegen AfD und Rechtsruck" versammelt. Rund 60 Initiativen, Vereine und Institutionen hatten sich dem Aufruf angeschlossen, unter anderem auch das Römerbergbündnis, zu dem auch die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach gehört.

Rede von Stadtdekan Holger Kamlah am 20. Januar 2024

Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter, liebe Freunde,

Johannes zu Eltz und ich stehen hier für das Römerbergbündnis: für die jüdische Gemeinde Frankfurt, die katholische und evangelische Kirche, den Frankfurter Jugendring und den DGB. Das Römerbergbündnis wurde vor Jahrzehnten gegründet, weil wir gemeinsam in unserer Stadt für eine klare Botschaft stehen: Wir überlassen den Rechtsextremen nicht die Plätze und Straßen, schon gar nicht den Römerberg. Die Glaubensgemeinschaften, die Jugendverbände und die Gewerkschaften bekennen, wann immer nötig: In Frankfurt ist kein Platz für Hass und Ausgrenzung. Und ich bin froh, dass wir heute in einem viel größeren Bündnis genau dieses Zeichen setzen.

Ich will heute aber auch sagen: Wir kämpfen nicht nur um die Plätze und Straßen. Wir kämpfen auch um die Köpfe und Herzen der Menschen. Wir müssen überall, wo die Propaganda der Menschenverachtung das Zusammenleben vergiftet, dagegenhalten: an unseren Arbeitsplätzen, in unserer Nachbarschaft, vielleicht sogar in unseren Familien. Wir müssen gegen allen Hass, gegen jede Unwahrheit, gegen allen offenen und noch mehr gegen jeden versteckten Antisemitismus und Rassismus deutlich und hörbar Position beziehen. Es braucht uns heute. Es braucht dieses Zeichen aber auch im Alltag. Niemand darf unwidersprochen bleiben, wenn er von Remigration schwadroniert. Das sage ich auch für die Organisationen, die sich im Römerbergbündnis versammelt haben: In den Glaubensgemeinschaften, in den Jugendverbänden und Gewerkschaften kann es keine Toleranz geben gegenüber Ideologien, die Menschen in erste und zweite Klasse einteilen. Und alle, die glauben, sie müssen Mehrheiten gewinnen, indem sie Fremdenfeindlichkeit im Kleinformat kopieren oder Ressentiments schüren, spielen der AfD in die Hände. Für die Demokratie einzutreten, bedeutet daher auch, dass wir gar nicht deutlich genug sagen können: Die Prozentzahlen von Wahlergebnissen entscheiden niemals über den Wert der Würde eines Menschen. Das haben uns die Väter und Mütter des Grundgesetzes gelehrt. Lasst uns das zeigen, was uns stark macht: die Offenheit und Menschenfreundlichkeit Frankfurts.

MainSegen

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Website MainSegen.de startet – neuer Zugang für Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und andere Segensmomente

Über die Internetseite MainSegen.de können Menschen um einen individuellen Segen bitten. 21 Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach beteiligen sich an dem Angebot, das auch an Menschen außerhalb von Kirchengemeinden gerichtet ist. Nicht nur für Taufen, Trauungen und Beerdigungen ist das Angebot gedacht. Auch in anderen Lebenssituationen kann man sich segnen lassen. Schauen Sie mal vorbei auf der Internetseite:
www.MainSegen.de

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